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NIE WIEDER KRIEG - leider wieder aktuell - 67 Jahre FREIES Österreich

Donnerstag, 12.Mai 2022 - 19:39 Uhr - DIE REALITÄT HAT UNS EINGEHOLT. Als wir vor über 2 Jahren die Veranstaltung NIE WIEDER KRIEG - 65 Jahre - ÖSTERREICH IST FREI für das Jahr 2020 in unser Programm nahmen, wussten wir nicht, dass wir den Termin für diese Veranstaltung CORONA-BEDINGT 2x verschieben müssen. Vor über einem halben Jahr fixierten wir dann den DO 12. Mai 2022, nichtsahnend, dass die Veranstaltung durch den Krieg in Europa, in der nahen Ukraine,  eine traurige Aktualität erlangen würde. Was können wir daraus ableiten? Das Leben in FREIHEIT und in FRIEDEN ist keinesfalls selbstverständlich und es lohnt sich, ab und an darüber nachzudenken, dass die Demokratie und der Rechtsstaat sehr zarte Pflänzchen sind, die man auch gemeinsam hegen und pflegen muss. Diese Veranstaltung soll dazu auch ein Impuls sein. Der Kulturverein O2 ROSSSTALL LAMBACH lädt ein zur musikalisch umrahmten Lesung „Nie wieder Krieg! – Dennoch: Schon wieder?“ mit Peter Pohn, Liane Locker, Eugen Victor sowie einem Ensemble des MV Stadl-Paura unter der Leitung von Kurt Lindschinger. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Themen „Kriegsende 1945“, „Wiederaufbau“, sowie „Österreichs Rolle im Kalten Krieg“. Dabei lassen sich einige Parallelen zur aktuellen Situation im Ukraine-Krieg finden. 67 Jahre Staatsvertrag in Österreich - im September 1955 verließ der letzte sowjetische Soldat österreichischen Boden - Nie wieder Krieg - Zeitzeugen erzählen vom Beginn und Ende des Zweiten Weltkrieges. Peter Pohn liest gemeinsam mit Liane Locker und Eugen Victor Ausschnitte aus seinem Buch - Als das große Unheil begann. Dazu singt Liane Locker Lieder aus den 1930er und 1940er Jahren und spielt dazu auf dem Konzertflügel. Zusätzlich werden Musiker des Musikvereines Stadl-Paura, Kurt Lindschinger & Friends, passende musikalische Inszenierungen zum Besten geben. Weiters werden wir auch einen regionalen Bezug für Lambach, Stadl-Paura, Edt, Wels und der Umgebung herstellen. Regionales und historisches Fotomaterial wurde uns dankenswerter Weise vom Zeitzeugen Josef Lang aus Lambach und Bruno Sterner aus Stadl-Paura zur Verfügung gestellt. Da wir im Anschluss auch eine Diskussion mit dem Publikum und den anwesenden Zeitzeugen anstreben bzw. auch einen aktuellen Bezug auf die Kriegssituation in Europa bzw. der Ukraine udgl. in Verbindung bringen möchten. Interessant für alle Bürger:innen, für Schulen und Schüler:innen mit Interesse für Regionalgeschichte. Eintritt frei - (more Infos - Bild anklicken) - Anmeldung erbeten - kostenlose Kartenreservierung (siehe KARTEN-RESERVIERUNG links oben). Wir freuen uns auf euer Kommen.

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Alle Fotos der Umgebung (hier z.B. Marktplatz Lambach und Fliegeraufnahme von Stadl-Paura) wurden von Herrn Josef Lang aus Lambach zur Verfügung gestellt! Vielen Dank!

Fotos der Flachsspinnerei Stadl-Paura von Bruno Sterner, Stadl-Paura


Nie wieder Krieg! - Dennoch: Schon wieder
Am 12. Mai 2022, 19h19 lädt der Kulturverein O2 Roßstall Lambach ein zur musikalisch umrahmten Lesung „Nie wieder Krieg! – Dennoch: Schon wieder?" mit Peter Pohn, Liane Locker, Eugen Victor sowie einem Ensemble des MV Stadl-Paura unter der Leitung von Kurt Lindschinger. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Themen „Kriegsende 1945", „Wiederaufbau", sowie „Österreichs Rolle im Kalten Krieg". Dabei lassen sich einige Parallelen zur aktuellen Situation im Ukraine-Krieg finden.

Im Februar 1948 übernahmen die Kommunisten in Prag die Macht und es wurde klar, dass der sowjetische Ministerpräsident Josef Stalin ganz Osteuropa in seinen Kontrollbereich bringen möchte. Als Antwort darauf wurde im Westen die NATO gegründet, die deutsche Teilung vollzogen. Der Kalte Krieg begann und endete erst 1989 mit dem Fall des Eisernen Vorhangs. Darüber, ob der Ukraine-Konflikt zum Anlass für eine Wiederbelebung des Kalten Krieges führen kann, wird derzeit spekuliert.

Vom Kriegsende zu den Wirtschaftswunderjahren
Im Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Die Menschen zuhause atmeten auf, doch für die meisten Soldaten der Deutschen Wehrmacht führte der Weg vom Schlachtfeld erstmals in die Kriegsgefangenschaft. So froren dem Zeitzeugen Franz Fröschl aus Wels in Sibirien beim Verlegen von Schienen beide Hände ab. Eine schmerzvolle Behandlung abwechselnd mit kaltem und heißem Wasser ersparte ihm die Amputation. Zur selben Zeit wurde Josef Gerner aus Haag am Hausruck (Bez. Grieskirchen) in der letzten großen Kesselschlacht im Februar 1945 im Elsass schwer verwundet, jedoch von Franzosen gerettet und operiert.

Doch auch an der ehemaligen Heimatfront sind viele Probleme zu meistern, vor allem die Versorgung mit Lebensmitteln stellt die Politiker vor große Probleme. Schon damals neutrale Länder wie die Schweiz, Holland oder Portugal luden daher unterernährte Kinder auf Erholungsurlaube ein. Johanna Schuster aus Ungenach (Bez. Vöcklabruck) wog im Jahr 1947 bei einer Körpergröße von 1,36 Meter lediglich 24 Kilogramm und durfte nach Portugal reisen.

Das wichtigste Thema jener Jahre ist neben der Ernährung zweifelsohne der Abschluss des Staatsvertrags am 15. Mai 1955, der die immerwährende Neutralität und somit die Bündnisfreiheit beinhaltet. Somit ist die junge Republik Österreich gezwungen, sich im Kalten Krieg zum Beispiel mit humanitärer Hilfe zu behaupten.

Der gebürtige Vorchdorfer Franz Ziegelböck kann sich daran erinnern, wie er im Dezember 1956 als Internatsschüler in Linz jungen ungarischen Flüchtlingen half. Gemeinsam mit Internatskollegen übergibt er ihnen Nikolaus-Sackerl. Im November 1956 haben Truppen des Warschauer Pakts den Ungarn-Aufstand niedergeschlagen.

Im August 1968 fieberte dann ganz Österreich mit den Tschechen mit, die einen Kommunismus mit menschlichem Antlitz forderten. Als Truppen des Warschauer Pakts den Prager Frühling niederschlugen, standen 3000 Panzer des Warschauer Pakts an der Grenze. Österreich konnte lediglich 45 Panzer aufbieten. Mitglied einer Panzer-Besatzung war der damals 18jährige Johann Sonntagbauer aus Stadl-Paura. Eigentlich wollte er zur Militärmusik Linz und hatte auch bereits die Aufnahmeprüfung geschafft, doch nun musste er die Grenze Schützen.

Bezug zur Region gesucht
Peter Pohn liest gemeinsam mit Liane Locker und Eugen Victor Ausschnitte aus seinem Buch „Als das große Unheil begann". Dazu singt Liane Locker Lieder aus den 1930er und 1940er Jahren aber auch aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Zusätzlich werden Musiker des Musikvereines Stadl-Paura unter der Leitung von Kurt Lindschinger musizieren.
Weiters soll versucht werden, einen regionalen Bezug für die Region Lambach, Stadl-Paura, Edt, Wels und Umgebung hergestellt werden. Jede(r) der dazu Bildmaterial leihweise zur Verfügung stellen möchte, kann sich gerne bei den Organisatoren melden. Im Anschluss an die Lesung ist auch eine Publikums-Diskussion geplant.

(Foto:HGM) Jene Menschen, die im Buch ihre Erlebnisse schildern, ob als Soldat an der Kriegsfront oder als Teil der Zivilbevölkerung, stammen aus der Gegend des südlichen Hausruckviertels in Oberösterreich."Als das große Unheil begann" – szenische Lesung. "Nie wieder Krieg" - in einer szenischen Lesung werden Zeitzeugen aus dem Buch "Als das große Unheil begann" von Peter Pohn präsentiert.

Wie betreffen uns historische Ereignisse noch heute?
Welche Lehren können wir aus Ereignissen, die Geschichte machten für unser heutiges Leben ziehen?

Am Beispiel der österreichischen und deutschen Geschichte der 1920er und 30er Jahre kann belegt werden, wie vorwiegend materielle Not Menschen hörig machen kann: Weite Teile der österreichischen und deutschen Bevölkerung wurden Werkzeuge für einen Führer, dem das persönliche Machtstreben ein vorrangiges Ziel war. Mittels gezielter Propaganda schaffte es das NS-Regime den Großteil der Menschen im Deutschen Reich von der Notwendigkeit eines Krieges zu überzeugen.

In diesem "Vordergründig-Hintergründig-Spezial" hören Sie eine szenische Lesung aus der Buchdokumentation "Als das große Unheil begann". Anlass ist das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945, also vor 75 Jahren. Jene Menschen, die in diesem Buch ihre Erlebnisse schildern, stammen aus der Gegend des südlichen Hausruckviertels in Oberösterreich. Aufgrund ihrer Großindustrieanlagen, wie die heutige Lenzing AG, die ehemalige Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG sowie die Brauerei Zipf hatte diese Region wechselvolle Epochen der Zeitgeschichte zu meistern. Heute sind jene Zeitzeugen, die ich zu ihrem Leben in der NS-Diktatur befragt habe, allesamt nicht mehr am Leben. Sie sind in den 1910er und 20er Jahren geboren. Liane Locker und Eugen Victor werden sie deshalb ihrer Stimme wieder zum Leben erwecken.

Österreich ist heute ein freier Staat, an dessen Existenzfähigkeit seine Bewohner glauben. Das war aber nicht immer so und das regt zu folgender Überlegung an:

Musste Österreich nach dem Ersten Weltkrieg erst die Drangsale der Ersten Republik, des Ständestaates sowie den Anschluss an Hitler-Deutschland erdulden, um endlich von seinen Bewohnern akzeptiert zu werden?
Diese Frage bildet den „roten Faden", der sich durch das Zeitzeugenprojekt zieht. Im Vordergrund stehen dabei Menschen, die eine Generation vertreten, welche innerhalb von rund 20 Jahren große Opfer bringen mussten, um den Zweiten Weltkrieg und den darauf folgenden Wiederaufbau bewältigten zu können. Am Beispiel der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts kann somit belegt werden, wie unter anderem materielle Not und das daraus resultierende Elend Menschen formen kann: Sie wurden Werkzeuge für Potentaten, denen das persönliche Machtstreben ein vorrangiges Ziel war.

Aufgrund ihrer Großindustrieanlagen, wie die heutige Lenzing AG, die ehemalige Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG sowie die Brauerei Zipf hatte diese Region wechselvolle Epochen der Zeitgeschichte zu meistern. Sämtliche für das Buch „Als das große Unheil begann" interviewten Kriegsteilnehmer hatten Glück, körperlich beinahe unversehrt wieder heimzukommen. Der seelische Schaden allerdings blieb ein Leben lang. Ausschnitte aus der szenischen Lesung Nie wieder Krieg! können bereits jetzt online gehört werden-Link:cba.fro.at/422376.

http://www.ottnang.info/Peter_Pohn/index.htm


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Amanda Rheaume – Guitar, Composition, Vocal

Nick Gauthier  - Guitar, Vocal

Anna Ruddick  - Bass, Vocal